Die Marktgemeinde kann sich mit Fug und Recht als die Hochburg des Bieres im Landkreise bezeichnen, hat sie doch mit der Hutthurmer und der Hacklberger gleich zwei Großbrauereien in ihrem Ort. So war es natürlich klar, dass Diplombraumeister Markus Kampf von der Hutthurmer und Direktor Stephan Marold von der Hacklberger zum ersten „Bierseligen Leseabend“ in die Bücherei kamen und amüsantes zum Thema Bier sowie zu Mord und Totschlag zum Besten gaben.

Büchereileiterin Martina Scholz konnte viele Gäste begrüßen, darunter 2. Bürgermeisterin Edeltraud Stegbauer-Wagner, Ehrenbürgerin Helga Gahbauer, Azurit-Chefin Susanne Dötschel und die Straßkirchner Büchereichefin Monika Veit. Die passende Musik für den amüsanten Abend kam von Korbinian Reichel mit seiner Steirischen. Schwungvoll begann der Senioren- und Behindertenbeauftragte des Marktes, Thomas Otto mit Hintergründigem und Informativem zum Thema Reinheitsgebot, zum Ursprung der Braukunst, zur Bezeichnung „Bier ist ein Grundnahrungsmittel“ und zur Herkunft des Bock-Bieres. Mit witzigen Redewendungen fand er den richtigen Einstieg ins Thema.

Aus einem ihrer 34 Lieblingsbücher trug dann die frisch gebackene Rektorin der Mittelschule Martina Müller „Mordgeschichten“ vor, die im Jahre 1929 in London spielten und eigentlich nichts mit Bier zu tun hatten, auch wenn in einem Hotel gemeuchelt wurde. „500 Jahre Reinheitsgebot, ein Anlass zum Feiern“, begann Brauereidirektor Stephan Marold seine Lesung. Treffend charakterisierte er die Atmosphäre zwischen Mann und Frau am Frühstückstisch. Am Ende verabschiedet sich sein Held auf ein Bier von seiner Frau, das allerdings dauerte 14 Tage, weil der Ehemann das Bier mit seinen  Freunden auf Mallorca genoss.

Gemeinderätin Elisabeth Rosenberger erfreute mit einer Reihe guter Ratschläge in G’schichterl verpackt, „Kurz die Seele baumeln lassen“, „Nobody is perfekt“ , „Hab Mut zur Lücke“, „Lausch auf die innere Stimme“, „Hab Zeit für dich und Andere“ sowie „Koste das Leben in vollen Zügen aus, ganz oder gar nicht“ hieß es da beispielsweise. „Kleine Morde unter Bierfreunden“ titelte das Buch, aus dem Markus Kampf zitierte. Statt einem Vor-Wort gab es da schon mal einen Vor-Mord. Alles gipfelte, als beide kein Bier mehr hatten, zu raufen begannen und einer den anderen mit einer Axt erschlug in einem Mord, aber alles nur wegen einer Halben Bier!

Aus dem Urlaub heraus kam Bürgermeister Hermann Baumann zum Leseabend. Zusammen mit Schwager und Gemeinderat Otto Gottinger sowie Schwester Martina Scholz las das Gemeindeoberhaupt aus seinem Lieblingsautor Toni Lauerer die Geschichte „Der Rausch“. Die spielte am Tag nach einem riesigen Rausch und den vielen Peinlichkeiten, die sich der Ehemann dabei geleistet hatte. Der meinte aber immer wieder recht gelassen: „I kann mi an nix mehr erinnern“, womit er die Lacher stets auf seiner Seite hatte. Als Zugabe gab es vom Bürgermeister dann noch den „Bierdimpfl“.

Zum Schluss warb Martina Scholz noch für die Bücherei, die einen großen Fundus biete. Sie dankte den Protagonisten, die eine Vielfalt an Literatur geboten hatten und übergab kleine Geschenke. Bei köstlichen Häppchen, gratis serviert vom AZURIT und dem Büchereipersonal und natürlich kühlem Bier wurde noch lange verweilt.

 

Quelle: Bericht und Fotos von Josef Heisl, sl, Nr. 2464